Tierschutz im Netz

Hitzegefahr – Hund im Auto

Der Sommer ist da und die Temperaturen steigen beständig an und Hitzegefahr – Hund im Auto. Damit steigen leider auch die Zahlen der Hunde, die im parkenden Auto am Straßenrand stehen und sterben. Jedes Jahr ist es also erneut wichtig, auf diese Gefahr drastisch hinzuweisen, damit nicht so oft Tiere sterben.

Nur ein kurzer Stopp?!
Wenn der Hundehalter seinen Hund im parkenden Auto lässt, muss bei sommerlichen Temperaturen immer ein Parkplatz im Schatten gefunden werden. Ansonsten heizt sich das Auto sehr schnell auf. Auch wenn der Hund nur ein paar Minuten alleine gelassen wird, muss immer ein Fenster einen Spalt breit offen stehen, damit er wenigstens etwas frische Luft hat. Ein paar Minuten bedeuten aber eben nur wenige Minuten, schon nach fünf Minuten steigt die Innentemperatur im Auto um 4 °C an. Um so heißer die Außentemperatur, umso kürzer kann der Hund nur im parkenden Auto bleiben. Ein kleineres und dunkles Auto heizt sich noch schneller und stärker auf.


Wird also wirklich nur der kurze Sprung in die Bäckerei gemacht, um ein paar Brötchen zu kaufen und der Halter ist 5 Minuten später wieder da, ist die Gefahr für den Hund gering, einen Schaden dadurch zu erleiden. Kommt der Halter aber in die Bäckerei und sieht eine lange Warteschlange vor sich, sollte er zurück zum Auto gehen und seinen Hund zum Einkauf mitnehmen oder, wenn das nicht möglich ist, nach Hause fahren und den Hund dort in der kühleren Wohnung lassen. Auch wenn beim geplanten kurzen Stopp Bekannte getroffen werden, mit denen man nur kurz ein paar Worte wechseln möchte, entsteht daraus häufig eine längere Unterhaltung. Der Hund sitzt Vergessen im Auto und die Temperatur steigt beständig an.

Hitzegefahr - Hund im Auto

Die schnelle Gefahr des Hitzeschlags!
Ab einer Raumtemperatur von ungefähr 46 °C kann ein Hund einen Hitzschlag erleiden. Es gibt empfindlichere Hunde, die schon geringere Temperaturen nicht mehr ertragen können. Ganz Welpen, aber auch Senioren haben häufig schneller gesundheitliche Probleme bei Hitze. Schon ab 30 °C leiden Hunde unter der Hitze. Sie wollen nicht mehr Toben, Spazierengehen oder andere sportliche Dinge tun.
Wenn Sie als Halter erkennen, dass Ihr Hund bei sommerlichen Temperaturen sehr stark hechelt und die Atmung flacher wird, reagiert er schon negativ auf die Wärme. Sind zudem die Schleimhäute gerötet und der Hund beginnt zu taumeln, steht er kurz vor einem Hitzschlag. Jetzt ist es höchste Zeit, richtig zu reagieren.


Ein Hitzschlag kann den Hund nicht nur im Auto ereilen, auch ein Spaziergang oder ein Strandbesuch kann für den Hund überfordernd sein. Die Möglichkeiten, dem Hund zu helfen, sind recht einfach und logisch. Gehen Sie mit ihm in den Schatten, kühlen Sie den Hund ausreichend ab. Sie können feuchte Tücher auf ihn legen. Warten Sie darauf, dass sich die Atmung wieder reguliert und bringen sie ihn aus der zu warmen Situation.


Ist der Hitzschlag schon eingetreten, droht ein Kreislaufkollaps beim Hund. Der Hund krampft und die Schleimhäute verfärben sich bläulich. Der Herzrhythmus ist gestört. Jetzt ist schnelles Handeln unbedingt notwendig. Die Temperatur des Hundes muss von außen deutlich verringert werden. Nur so hat das Herz die Möglichkeit, wieder seinen richtigen Rhythmus zu finden und gleichmäßig zu schlagen.
Zeigen Ihre Notfallhilfen keinerlei Wirkung, sollten Sie versuchen, einen Tiernotdienst zu rufen. Der kann dann dem Hund umgehend Erste Hilfe leisten. Besteht diese Möglichkeit da, wo Sie gerade sind, nicht bringen Sie den Hund zu einem Tierarzt.

Was tun, wenn ein parkendes Auto, in dem ein Hund sitzt, entdeckt wird?
Zunächst ist es wichtig einzuschätzen, in welchem Zustand sich der Hund befindet. Ist ein Fenster geöffnet und ist der Hund mit ausreichen Wasser versorgt? Wie ist die Außentemperatur? Ist das Auto in der prallen Sonne oder im Schatten geparkt? Wie lange ist der Hund schon alleine in dem Auto?
All diese Fragen sollten geklärt sein, bevor Sie aktiv werden.


Entdecken Sie bei warmem Wetter einen Hund in einem geparkten Auto, der noch bei Bewusstsein ist, sollten Sie schnell aktiv werden. Steht das Auto auf einem Parkplatz einer Behörde oder eines Geschäftes, gehen Sie am besten direkt dorthin und lassen den Halter des Autos ausrufen. Schreiben Sie sich in jedem Fall die Autonummer auf, beziehungsweise fotografieren Sie das Auto, damit Sie über die notwendigen Angaben verfügen. Datum und Uhrzeit, Kennzeichen des Autos und die Dauer, seit dem Sie den Hund im Auto schon beobachten, sind wichtige Daten, die Sie in jedem Fall aufschreiben müssen.


Erreichen Sie auf diesem Wege nichts, kontaktieren Sie die Polizei (110) oder die Feuerwehr(112). Geben Sie ihnen die schon gesammelten Daten weiter. Warten Sie in jedem Fall bei dem Wagen, bis die gerufene Hilfe eintrifft. Nehmen Sie Kontakt zu weiteren Passanten auf, die Ihre Aussage später bestätigen können. Haben diese keine Zeit oder Lust zu warten, schreiben Sie sich auch deren Kontaktdaten auf. Es könnte sein, dass der Halter plötzlich auftaucht und schnell wegfahren will, bevor Polizei oder Feuerwehr zur Stelle sind. Dann ist es wichtig, dass Sie Beweise für die Dringlichkeit des Einsatzes haben.

Was, wenn eine Notsituation eintritt?
Da die Temperatur im Auto ständig weiter ansteigt, kann sich der Zustand des Hundes jederzeit verschlechter. Verliert der Hund das Bewusstsein oder Sie erkennen andere akute Symptome, dokumentieren Sie dies mit dem Handy. Bestenfalls stehen Sie inzwischen nicht mehr als einziger Beobachter am Auto. Sprechen Sie sich mit den anderen Passanten ab und sehen, ob diese Ihre Einschätzung der Situation teilen. Wenn dies der Fall ist, prüfen Sie zuerst, ob vielleicht eine Türe unverschlossen ist.

Schlagen Sie ein Seitenfenster ein, das dem Hund abgewandt ist. Die Reparatur eines Seitenfensters ist kostengünstiger zu ersetzten als Front oder Heckscheibe. Achten Sie dabei darauf, weder sich selbst noch umstehende Passanten zu verletzen. Nun öffnen Sie eine Tür und befreien den Hund aus dem inzwischen viel zu heißen Auto.

Bringen Sie den Hund an einen schattigen Ort, wo es hoffentlich deutlich kühler ist und rufen jetzt die Tiernotrettung. Ist der Hund immer noch bewusstlos, bringen Sie ihn in eine stabile Seitenlage und überprüfen seinen Herzschlag. Ist ein Herzschlag vorhanden, kontrollieren Sie die Atmung. Eine Frequenz von 10 bis 40 Atemzüge pro Minute sind normal. Bleibt der Hund bewusstlos, bitten Sie Passanten, dass sie ihnen Wasser und Tücher bringen, mit dem der Hund am Körper etwas abgekühlt werden kann.


Kommt der Hund wieder zu Bewusstsein, biete Sie ihm Wasser zum Trinken an. Ist er dazu noch nicht in der Lage, befeuchten Sie ihm vorsichtig Zunge und Lefzen. Seien Sie dabei vorsichtig, denn der Hund kann im Moment vielleicht noch nicht schlucken. Geben Sie also kein Wasser in sein Maul. Er könnte sich daran verschlucken. Benetzen Sie weiterhin vorsichtig das Fell und die Lefzen.
Kommt der Hund wieder zu sich, darf er auch, wenn er sich entsprechend fühlt, wieder trinken. Achten Sie dabei darauf, dass das Wasser nicht eiskalt ist und der Hund nicht zu viel auf einmal trinkt. Es könnte sonst dazu führen, dass er sich erbricht.
Inzwischen sollten nun auch die Rettungskräfte eingetroffen sein. Diese übernehmen nun die Fürsorge für den Hund.

Hitzegefahr - Hund im Auto

Paragraph 34:
Das Einschlagen des Fensters bei einem fremden Auto ist eine Sachbeschädigung. Es kann dem Helfer des Hundes also geschehen, dass der Halter des Wagens mit einer Anzeige droht. Dem kann der Ersthelfer aber entspannt entgegensehen. Durch den Paragraphen 34 im Strafgesetzbuch ist der gerechtfertigte Notstand geregelt. Dieser setzt ein, wenn Gefahr für Leib und Leben bestehen, nicht nur beim Menschen, sondern auch bei einem Tier wie in diesem Fall eines Hundes. Um das zu belegen, benötigt der Helfer die notwendigen Beweise dieses Sachbestandes. Daher ist es so wichtig, weitere Zeugen hinzuzuziehen und die Situation und das eigene Handeln klar zu dokumentieren.


Zunächst werden einige Fragen geklärt werden. Konnte erwartet werden, dass der Besitzer des Tieres bald zurück kommt? Wie war das Wetter an diesem Tag, wie hoch waren die Temperaturen? In welchem Zustand war der Hund gesundheitlich? Durch die Dokumentation des Tierretters sollten diese Fragen befriedigend beantwortet werden.
Entscheidet ein Richter zugunsten des Tierretters, muss der Fahrzeughalter den Schaden selber begleichen. Hinzu kommt immer öfter, dass der Hundehalter auch wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zudem noch belangt wird.

Ein verantwortungsbewusster Hundehalter sollte also bei sommerlichen Temperaturen nie seinen Hund alleine im Auto lassen. Die Gefahr ist einfach zu hoch!

Wie fährt der Hund angenehm im Auto mit? Hitzegefahr – Hund im Auto
Zuerst einmal muss der Hund im Auto immer gesichert mitfahren. Egal ob ein spezieller Gurt oder eine Box, so ist der Hund geschützt.
Im Sommer sind die Fahrer im Vorteil, die über ein Auto mit Klimaanlage verfügen. Stellen Sie diese so ein, dass es für die Menschen angenehm ist, dann wird sich auch der Hund wohlfühlen. Ohne Klimaanlage ist es wichtig, zu immer genügend Belüftung durch die Öffnung der Fenster zu sorgen. Zusätzlich müssen häufigere (Trink-)Pausen eingelegt werden. Dabei sollte das Auto immer im Schatten geparkt werden. Ermöglichen Sie dem Hund ruhige Bewegung im Schatten.

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